Unternehmertum in der Diaspora
Menschen, die den Mut und die Energie hatten, ihr Land zu verlassen und sich anderswo eine neue Existenz aufzubauen, sind oft risikobereiter als die Gesamtheit der Bevölkerung. Diese erhöhte Risikobereitschaft manifestiert sich unter anderem auch darin, dass Migrant*innen öfter ein eigenes Unternehmen gründen. Aber auch schlechtere Chancen am Arbeitsmarkt und mangelnde Jobalternativen sind Gründe, weshalb der Gründergeist bei Menschen mit Migrationshintergrund ausgeprägter ist.
Ausgeschöpft ist das Gründerpotenzial unter Migrant*innen jedoch noch lange nicht. Dies gilt insbesondere für jene, die ihr im Ausland erworbenes Know-how und ihre Arbeitserfahrung auch für den Aufbau eines eigenen Unternehmens in ihrem Herkunftsland nutzen möchten. Mit ihrer Expertise und ihren Unternehmen können sie zum Wirtschaftswachstum beitragen, neue Arbeitsplätze schaffen, Innovationen vorantreiben und drängende gesellschaftliche oder ökologische Probleme lösen. Kurzum, sie können zur nachhaltigen Entwicklung in den Herkunftsländern beitragen.
Unser Angebot „Geschäftsideen für Entwicklung“ fördert den Gründergeist in der Diaspora. Es unterstützt Menschen mit Migrationsgeschichte bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen und der Gründung von Unternehmen in ihren Herkunftsländern. Damit können Gründer*innen in der Diaspora neue Perspektiven schaffen: für sich selbst und für ihre Herkunftsländer.
Die Gründung eines Unternehmens ist jedoch ein mutiger Schritt, der gut überlegt und geplant sein will. Dies gilt vor allem dann, wenn das Unternehmen fernab des derzeitigen Lebensmittelpunktes gegründet wird, wo das Leben im Allgemeinen und das Geschäftsleben im Besonderen anderen Gesetzmäßigkeiten folgt als in Deutschland. In vielen Ländern sehen sich Gründer*innen mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Langwierige bürokratische Prozesse, komplexe Gesetze oder Schwierigkeiten bei der Gründungsfinanzierung sind nur einige davon.
Darum berät und begleitet „Geschäftsideen für Entwicklung“ gemeinsam mit ihren Partnern Migrant*innen vor und während der Unternehmensgründung. Die Unterstützung beginnt in Deutschland und setzt sich später in dem Land fort, in dem die Gründung stattfindet. Seit 2010 haben wir mehr als 900 gründungsinteressierte Mitglieder der Diaspora beraten. Mehr als 200 erfolgreiche Unternehmen sind daraus entstanden. „Geschäftsideen für Entwicklung“ unterstützt derzeit Gründungen in den Partnerländern Ecuador, Ghana, Indien, Kamerun, Kolumbien, Serbien, Tunesien und Vietnam.

Häufige Fragen zu Unternehmertum in der Diaspora
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