Steckbrief
- Name:
Tulasha Schmidt
- Beruflicher Hintergrund:
Zahnmedizinische Fachangestellte und Prophylaxeassistentin
- Einsatzort:
Manaslu Rural Development Society (MRDS), Hochgebirgsregion Manaslu im nepalesischen Himalaja
- Dauer des Einsatzes:
3 Wochen

Manchmal fühle ich mich sehr privilegiert, weil ich in Deutschland lebe, vor allem wenn es um die Gesundheitsversorgung geht. In der nepalesischen Region Manaslu gibt es weder Krankenhäuser noch Ärzt*innen, nur ein paar kleine Gesundheitsstationen, deren Personal über eine minimale medizinische Ausbildung verfügt. Oft besteht die Hilfe nur darin, Schmerzen zu lindern, statt das Problem zu diagnostizieren und zu behandeln. In diese Region zu gehen, um die Menschen in der Zahnpflege zu schulen, war mir deshalb ein dringendes persönliches Anliegen.

Naturliebhaber*innen und Tourist*innen schätzen das abgelegene Hochgebirge des nepalesischen Himalaja wegen der unberührten natürlichen Schönheit und der buddhistischen Tradition. Die ethnischen Gruppen, die in dieser geografisch isolierten Region leben, haben mit anderen Themen zu kämpfen: Armut, Arbeitslosigkeit und fehlendem Zugang zu Basisdienstleistungen wie Gesundheitsversorgung und Bildung.
Durch nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Gesundheitswesen, Bildung und Wirtschaft versucht die junge Nichtregierungsorganisation „Manaslu Rural Development Society“ (MRDS), das Leben der Menschen in der Region Manaslu zum Positiven zu verändern. Zahngesundheit gehört zu den Themen, die von der Organisation angegangen werden, weil viele Menschen hier an schweren Mund- und Zahnkrankheiten leiden. Gründe hierfür sind, dass Ressourcen wie Zahnbürsten und Zahnpasta nicht verfügbar sind und dass das Wissen über die richtige Zahnhygiene begrenzt ist. Außerdem gibt es im Alltag der Menschen seit vielen Jahren keinen oder kaum Zugang zu Zahnärzt*innen und Zahnvorsorge.
Tulasha schulte MRDS-Mitarbeiter*innen und das Personal der lokalen Gesundheitsstationen in internationalen Standards der Zahnmedizin und ihrer Anwendung. Außerdem nahm sie an mobilen Gesundheitscamps teil, die von der MRDS in drei abgelegenen Dörfern organisiert wurden, um den Menschen vor Ort eine medizinische Grundversorgung anzubieten.
Manchmal kann eine kleine Maßnahme wichtige Veränderungen im Leben der Menschen bewirken. Kinder und ihre Mütter mit Mundhygiene vertraut zu machen, ist eine dieser kleinen Maßnahmen. Ich glaube, dass sie die neu erlernten Verhaltensweisen innerhalb ihrer Gemeinschaft weitergeben werden und dass sich dadurch im Laufe der Zeit der Umgang mit der Mundpflege verbessern wird.