Die Universität Pristina arbeitet kontinuierlich daran, ihre Lehrpläne auf die neuesten technologischen Fortschritte abzustimmen. Deshalb ist sie an strategischen Partnerschaften mit internationalen Expert*innen für Künstliche Intelligenz (KI) interessiert, die praktische Einblicke vermitteln können. Solch ein Experte ist Eshref Januzaj, der kürzlich auf einem dreiwöchigen Kurzzeiteinsatz in Kosovo war.

Steckbrief

  • Name:

    Eshref Januzaj

  • Beruflicher Hintergrund:

    Experte für Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Data Mining und Datenverarbeitung

  • Einsatzort:

    Universität Pristina in Kosovo

  • Dauer des Einsatzes:

    3 Wochen

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Ich bin fest davon überzeugt, dass jede Investition in Wissen eine gute Investition in die Zukunft ist. Wenn ich in Kosovo unterrichte, begegne ich jedes Mal jungen Menschen, die unbedingt dazulernen wollen. Sie sind begeistert, sich mit Expert*innen aus dem Ausland austauschen zu können, die andere Sichtweisen und Ideen in ihr Studium – und ihr Leben – einbringen.

Eshref Januzaj

Mit mehr als 25.000 Studierenden ist die Universität Pristina die führende staatliche Hochschule und Forschungseinrichtung in Kosovo. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung der künftigen Arbeitskräfte, die wesentlich für das Wirtschaftswachstum des Landes sind.

Eshref ist in Kosovo aufgewachsen. Aktuell ist er im Postdoc-Programm der Hochschule München in Lehre und Forschung tätig. Eshref hat nach wie vor starke Verbindungen zu Kosovo und kehrt regelmäßig dorthin zurück, um sein Wissen und seine Kompetenzen weiterzugeben. Während seines Einsatzes als Diaspora-Fachkraft konzentrierte er sich auf die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung und KI-Methoden. Er arbeitete mit den Mitarbeiter*innen der Hochschule, vor allem Wissenschaftler*innen, zusammen und beriet sie dazu, wie sie KI in Curricula und Universitätsalltag integrieren konnten. Ein greifbares Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die Nutzbarmachung von ChatGPT für die albanische Sprache. Außerdem hielt Eshref Vorlesungen über KI-Methoden und Anwendungen, erörterte die rechtlichen und ethischen Aspekte von KI und organisierte Workshops sowie Podiumsdiskussionen. Wichtige Themen waren unter anderem der Einsatz von KI in der Lehre und bei der Erstellung wissenschaftlicher Publikationen.

Gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen der Universität entwickelte Eshref Leitlinien für die Nutzung von KI. Dabei wurde die nötige Offenheit ebenso berücksichtigt wie die Skepsis vor neuen Technologien. Außerdem gewann er Studierende dafür, sich mit verschiedenen KI-Anwendungen in Feldern wie Energieeffizienz, Biomedizin, Finanzen und Digital Humanities auseinanderzusetzen. Zudem beriet er Studierende über den möglichen Einsatz von KI in der Ausarbeitung ihrer Abschlussarbeit über die Verbesserung des Verkehrsflusses in Pristina. 

Mit seinem Besuch verfolgte Eshref vor allem zwei Ziele, nämlich die Kluft zwischen Theorie und Praxis zu überwinden und Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass innovative internationale Forschungsprojekte sowie nachhaltige interdisziplinäre Kooperationen grenzübergreifend entstehen können.

Selbst das schönste und farbenprächtigste Feuerwerk braucht zuerst einen Funken. Ich sehe mich selbst als diesen zündenden Funken, und die jungen Studierenden, die ich unterrichte, als das Feuerwerk. Die Zukunft und der Himmel gehören ihnen. Ich gebe nur einen Anstoß in die richtige Richtung.

Eshref Januzaj