WIDU_edited.jpg

Auf der Plattform können sich Mitglieder der afrikanischen Diaspora in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Norwegen, Schweden und der Schweiz mit Bekannten und Verwandten aus teilnehmenden afrikanischen Ländern für die Förderung von Geschäftsideen bewerben. Im Fokus stehen Kleinst- und Kleinunternehmen. Voraussetzung ist, dass sich die Projektpartner*innen bereits kennen. Zudem müssen sie bereit sein, einen Eigenbetrag in das Geschäft vor Ort zu investieren. Geförderte Unternehmer*innen erhalten neben der finanziellen Unterstützung der Diaspora einen finanziellen Zuschuss und kostenfreie Coaching-Maßnahmen von WIDU.

Die WIDU Plattform ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) umgesetzt wird.

Derzeit fördert WIDU Unternehmensgründungen in Äthiopien, Ghana, Kamerun, Kenia, Togo und Tunesien, vermittelt Coaching vor Ort und bezuschusst erfolgsversprechende Projekte.

Fakten über WIDU

  • Die Online Plattform www.WIDU.africa ist seit November 2019 live und konnte seither rund 13.700 Registrierungen verzeichnen.
  • Über 1.600 Projekte wurden schon genehmigt, mit einer geplanten Investitionssumme von ca. 2,7 Millionen EUR schaffen oder sichern sie über 5.100 Arbeitsplätze.
  • Im Rahmen des Corona Business Grants wurden rund 450 Projekte in den Bereichen Gesundheit, Transport und Ernährungssicherung unterstützt. Neben der Schaffung oder Sicherung von über 1.400 Arbeitsplätzen leisten sie einen direkten Beitrag zur Minderung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie Mitigation.
WIDU_Aweke_farmers.jpeg

Die Landwirtin Judy Kageni zeigt die zwei Kühe, die sie durch die erfolgfreiche Teilnahme an WIDU.africa kaufen konnte.

"Mein Ziel ist es Produkte herzustellen, die meiner Gemeinschaft helfen", so erklärt die Unternehmerin Judy Kageni ihr Projekt. Bei Aweke Farmers geht es um Viehzucht und Kuh-Milchproduktion.

Trotz der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie will Judy es mit der WIDU-Förderung schaffen, die Lebensmittelversorgung für ihre Gemeinde mit Milchprodukten zu unterstützen. Für die Zukunft plant sie den Kauf zusätzlicher Nutztiere wie Schweine und Hühner. Dank WIDU konnte sie nicht nur ihre zwei Kühe halten, sondern zusätzlich zwei Mitarbeiter einstellen.

Wir konnten die Gemeinde mit erschwinglicher, gesunder Milch versorgen.

Judy Kageni

WIDU_Corinne_Pouassou.jpg

Die Biologin Corinne Pouassoum zeigt ihrem WIDU Coach das Mikroskop, das sie sich von ihrem WIDU Zuschuss kaufen konnte.

"Ein hochwertiges, medizinisches Analyselabor" – so beschreibt die Biologin Corinne Pouassoum das Konzept des Laboratoire d‘Analyses Médicales Ange-Gabrielle. Umfangreiche Testkapazitäten will die Firma ebenso ermöglichen wie eine unkomplizierte Erreichbarkeit. Daher soll das Labor in der Region Ngousso Eleveur eröffnet werden, um eine schnelle Behandlung der Patientinnen und Patienten durch die Ärzte der verschiedenen Gesundheitszentren der Region zu gewährleisten. Ein ebenso wichtiges Anliegen ist Corinne auch die Beschäftigung und Ausbildung der jungen Menschen vor Ort, "auch, um auf meine Weise zur Entwicklung Kameruns beizutragen."

WIDU_Desinfektionsmittel_1_besser.jpg

Mitarbeiterinnen von GIC Bellomar bereiten das angekaufte Obst vor, damit es zu Bioethanol für Desinfektionsmittel weiterverarbeitet werden kann.

Desinfektionsmittel sind seit Beginn der Pandemie mehr denn je gefragt, ob im Krankenhaus oder in privaten Haushalten. Deshalb entwickelt das kamerunische Chemieunternehmen GIC Bellomar ein Verfahren, um Lebensmittelabfälle in Bioethanol umzuwandeln – um daraus Desinfektionmittel herzustellen. Mit unseren eigenen Mitteln waren wir in der Lage, Produktion und Distribution von Bioethanol im kleineren Umfang zu beginnen. Doch das reichte nicht, um die Nachfrage nach unserem Produkt zu stillen. Schnell war klar: Wir wollen eine Massenproduktion starten. Doch dafür fehlten uns die finanziellen Mittel,“ erinnert sich Martial Gervais Oden Bella, Inhaber von GIC Bellomar. Durch die Teilnahme an WIDU.africa konnte das Unternehmen die Gehälter seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weiterzahlen, den Transport von Obst zum Unternehmen finanzieren und somit die Produktion seines Desinfektionsmittel ausbauen.