Mit neuen Technologien Äthiopiens Impfstoffentwicklung stärken
Arbovirus-Infektionen wie das Denguefieber können zu schweren Erkrankungen und Todesfällen führen. Das Bio and Emerging Technology Institute (BETin) in Äthiopien konzentriert sich mithilfe neuer Technologien und internationaler Zusammenarbeit auf die Entwicklung und Diagnose von Impfstoffen gegen Arbovirus-Infektionen. Der in Deutschland lebende Virologe und Immunologe Dr. Amare Aregay hat das Institut dabei unterstützt.
Steckbrief
- Name:
Dr. Amare Aregay
- Beruflicher Hintergrund:
Virologe und Immunologe
- Einsatzort:
Bio and Emerging Technology Institute in Äthiopien (BETin)
- Dauer des Einsatzes:
3,5 Wochen

Noch immer gibt es gegen viele Arbovirus-Infektionen wie das Zika-Virus keine zugelassenen Impfstoffe, obwohl sich die Infektionen unter anderem durch den Klimawandel verstärkt ausbreiten. Arboviren werden meist von Moskitos übertragen und sind in tropischen Regionen wie Oromia und Somali in Ostäthiopien verbreitet, wo mehr als 50 Millionen Menschen leben. BETin ist eines der größten forschungsbasierten Regierungsinstitute in Äthiopien und hat bereits einen Geflügelcholera-Impfstoff entwickelt. Das Institut steht vor der Herausforderung, auf dem neuesten technologischen Stand zu bleiben, um arbovirale Infektionen zu identifizieren und charakterisieren.
Amare ist in Äthiopien aufgewachsen, studierte in den Niederlanden, promovierte in Deutschland und arbeitet als Postdoktorand am Research Center for Emerging Infections and Zoonosis (RIZ), das in die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover eingebettet ist. Sein Schwerpunkt: Zoonosen - Krankheitserreger, die Menschen und Tiere befallen können. Sein Ziel als Diaspora-Fachkraft war es, die Fähigkeiten des BETin-Teams für Impfstoffentwicklung zu stärken, um arbovirale Infektionen wie das Dengue-Fieber, Chikungunya und Gelbfieber mit moderner Technologie zu identifizieren und charakterisieren. Dabei ist die Identifizierung der in einer Region zirkulierenden Virusarten der erste Schritt der Impfstoffentwicklung.
Der Virologe und Immunologe zeigte fünf Forschenden des BETIn und vier Mitarbeitenden des nahestehenden Instituts für Veterinärmedizin (NVI) in drei Schulungsrunden, wie sie mit biotechnologischen Methoden Screening- und Nachweistests an Blutproben durchführen. Mit den Forschenden entwickelte Amare eine Standardanweisung, um die Screenings durchzuführen. Das BETIn-Team charakterisiert und identifiziert damit nun eigenständig arbovirale Infektionen. Das Team hat mit den neuen Methoden 600 Tests an Blutproben durchgeführt. Amare lehrte den neun Forschenden zudem moderne Datenanalysemethoden, die damit 355 Blutproben auswerteten.
Amares Hauptanliegen ist der Wissentransfer. Er initiierte Kooperationen zwischen dem BETIn und internationalen Institutionen und Wissenschaftler*innen. Amare beteiligte sich an der Einreichung eines Forschungsantrags über 700.000 Euro mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Das BETIn Team wird die Ergebnisse von Amares Einsatz wie die Standardanweisung in Fachzeitschriften veröffentlichen und in der wissenschaftlichen Gemeinschaft verbreiten.
Mit seinen verbesserten Fähigkeiten wird das Impfentwicklungsteam von BETin die Impfstoffentwicklung vorantreiben, damit sich die Menschen besser gegen arbovirale Infektionen schützen können.
Weitere Informationen zu den Angeboten für die äthiopische Diaspora finden Sie unten.