Johanna Calle

Johanna lebt in der Pfarrei San Joaquín in der Provinz Azuay. Sie ist Direktorin der Stiftung Crea Tu Espacio und engagiert sich für die Arbeit mit ländlichen Gemeinschaften im Süden Ecuadors. Im Rahmen ihrer Arbeit koordiniert Johanna soziale Projekte, die Frauen in den Mittelpunkt stellen und ihre Autonomie, Kreativität sowie Führungsfähigkeiten fördern. Für Johanna geht es dabei nicht nur um die Durchführung von Aktivitäten, sondern darum, menschliche Prozesse zu begleiten, die Organisationen von innen heraus stärken – mit einem fachlichen Ansatz, aber auch mit Nähe und Respekt.
„Women Walking Together“
Ein solcher Prozess ist das Projekt „Women Walking Together“, das in Zusammenarbeit mit der deutschen Organisation IBZ e.V. und mit Unterstützung des MEG-Programms durchgeführt wird. An diesem Projekt nehmen zwei ländliche Vereine aus der Provinz Cañar teil: die Vereinigung AGROCUY Jerusalén und die Unión Cañari Cooperative. Johanna erklärt, dass das Projekt „Women Walking Together“ zwei Ziele verfolgt: Einerseits soll das technische Wissen der Frauen in der Landwirtschaft (die Vereinigung AGROCUY Jerusalén) bzw. im Weben mit Toquilla-Stroh (die Kooperative Unión Cañari ) gestärkt werden. Andererseits soll der organisatorische Aufbau beider Vereine gefördert werden, sodass ihre Initiativen nachhaltige Einkommen generieren und über die lokale Ebene hinaus Wirkung entfalten können.
Johanna hat hohe Erwartungen an die Auswirkungen des Projekts „Women Walking Together“ auf die Arbeit der Vereine. Denn „neben der Förderung von Wirtschaft und Einkommen“ soll jeder Produktionsprozess „nachhaltig sein, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch im Hinblick auf den Umweltschutz“. Ziel ist es, die Gemeinschaften zu stärken, ihre Produktivität und Verwurzelung im eigenen Territorium zu erhalten, ohne dass sie ihr Wissen oder ihre wirtschaftlichen Chancen aufgeben müssen. In diesem Zusammenhang betont Johanna die grundlegende Rolle der Solidarwirtschaft, der bewussten Produktion und des fairen Handels als Mittel, um sowohl die natürliche Umwelt als auch die sozialen Bindungen zu pflegen.
Johanna spricht stolz über die Fortschritte, die im Rahmen des Projekts „Women Walking Together“ erzielt wurden: die Bereitstellung von Werkzeugen, die Anpassung von Arbeitsräumen und die Stärkung der Fähigkeiten der teilnehmenden Frauen und Vereine. Johanna hofft, dass das Projekt auch nach seinem formellen Abschluss Früchte tragen wird, und ist überzeugt, dass die Vereine weiterhin vereint bleiben, nach neuen Möglichkeiten suchen und die landwirtschaftlichen sowie handwerklichen Traditionen ihrer Territorien erhalten werden. Abschließend betont Johanna: „Frauen in ländlichen Räumen haben viele Ideen und viel Kreativität“ und unterstreicht die Notwendigkeit, weiterhin an sie zu glauben und sie zu unterstützen, damit sie ihre eigenen Wege gehen können.
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