Elektromotoren sind für saubere Mobilität unverzichtbar. Sie hängen jedoch oft von Magneten aus seltenen Erden ab. Die Geschäftsidee von Torev stellt eine nachhaltigere Alternative dar: einen Motor ohne Magnete. So werden Kosten gesenkt und Nachhaltigkeit gefördert, ohne dabei die Leistung zu beeinträchtigen.

Steckbrief

  • Name:

    Vaibhav Sanghvi

  • Beruflicher Hintergrund:

    Doktorand an der Technischen Universität Berlin, Master-Abschluss in Betriebswirtschaft und Master-Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen (Produktion und Fertigung)

  • Geschäftsidee:

    Herstellung innovativer Elektromotoren ohne die Verwendung von seltenen Erden

  • Firmenname:

    Torev Motors

  • Webseite:

    www.torevmotors.com

  • Geschäftsstandort:

    Indien

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Elektromotoren sind das Herzstück von allem, von Autos bis hin zu Haushaltsgeräten. Fast alle von ihnen basieren auf Magneten aus seltenen Erden, die schwer zu extrahieren und zu verarbeiten sind. Der Abbau seltener Erden ist sehr kohlenstoffintensiv und die Lieferketten nahezu monopolisiert, da sie von einer begrenzten Anzahl von Ländern dominiert werden. Diese Herausforderungen sind besonders relevant, da die Welt sich in Richtung Elektromobilität bewegt.

Torev Motors sieht dies als eine Gelegenheit zur Innovation. Das Start-up entwickelt eine neue Art von Elektromotor, der die Verwendung von Magneten aus seltenen Erden überflüssig macht. Stattdessen verwendet das patentierte Design eine „virtuelle“ Magnetarchitektur, die sowohl die Effizienz als auch die Leistung steigert, ohne den Motor zu vergrößern. „Die Einfachheit des Designs ist seine Stärke“, erklärt Vaibhav.

Die Technologie befindet sich noch in den frühen Entwicklungsstadien, hat jedoch bereits internationale Aufmerksamkeit erhalten. Der nächste Schritt ist die Erprobung dieser Technologie mit mehreren multinationalen Fahrzeugherstellern und Zulieferern.

Der Motor ist für vielfältige Anwendungen vorgesehen, von Elektrofahrzeugen und Schiffstransport bis hin zur industriellen Nutzung. Das Geschäftsmodell unterstützt auch eine Kreislaufwirtschaft. Laut Vaibhav werden ihre Motoren voraussichtlich wirtschaftlicher und einfacher zu fertigen und zu warten sein als solche, die Magnete aus seltenen Erden verwenden. So wird saubere Mobilität potenziell bezahlbarer und skalierbarer gemacht. „Unsere Idee ist von Natur aus global“, erklärt er. „Ein Land kann Rohstoffe liefern, ein anderes kann produzieren und ein drittes kann das Endprodukt verwenden. Wir wollen ein globales Netzwerk aufbauen, das diesen Austausch möglich und nachhaltig macht.“

Vaibhav stammt ursprünglich aus Indien und lebt seit 2012 in Deutschland. Seine Erfahrungen mit den Gegebenheiten in Indien und Deutschland verschaffen ihm eine einzigartige Perspektive auf grenzüberschreitende Innovation. Torev’s langfristige Vision umfasst die Unterstützung von Ländern in Asien und der Europäischen Union – und später weltweit – bei der Anpassung an grünere Mobilität. „Bis 2035 werden Millionen älterer Fahrzeuge umgerüstet oder recycelt werden müssen. Wir wollen diese Lücke schließen, indem wir eine Lösung anbieten, die nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger ist“, sagt er.

Da ich in Indien aufgewachsen bin, verstehe ich, wie die Dinge vor Ort funktionieren. Aber da ich in Deutschland gelebt habe, weiß ich auch, wie man hier technische Standards und Kundenerwartungen erfüllt. Diese Kombination hilft uns, Risiken zu identifizieren und praktische Lösungen zu finden.

Vaibhav Sanghvi

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