Fünfundzwanzig Unternehmer*innen aus der Diaspora für entwicklungsorientierten Start-up-Wettbewerb ausgewählt

Fünfundzwanzig Unternehmer*innen aus der Diaspora für entwicklungsorientierten Start-up-Wettbewerb ausgewählt

Eine Gruppe von 25 Unternehmer*innen bereitet sich darauf vor, ihre innovativen Geschäftsideen in nachhaltige Wirkung umzusetzen. Aus über 140 Bewerbungen wurden sie als diesjährige Gewinner der Initiative „Geschäftsideen für Entwicklung“ (GfE) ausgewählt - ein Angebot, das Mitglieder der Diaspora dabei unterstützt, erfolgreiche Unternehmen in ihren Herkunftsländern zu gründen.

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Die diesjährigen Gewinner der Initiative Business Ideas for Development.

Die ausgewählten Teilnehmer*innen trafen sich vom 13. bis 15. Juni in Frankfurt zu einer Auftakt- und Vernetzungsveranstaltung, die den Startschuss für ihre Umsetzungsreise gab. Anwesend waren auch Business-Coaches und Vertreter lokaler Inkubatoren, die die Unternehmer*innen bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen zu realen Unternehmen unterstützen werden. 

Diaspora-Unternehmer*innen schaffen neue Möglichkeiten - sowohl für sich selbst als auch für ihre Herkunftsländer. Seit 2010 unterstützt die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Angehörige der Diaspora in Deutschland bei der Gründung von Start-ups, die zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Die Preisträger*innen erhalten Unterstützung in Bereichen wie Geschäftsmodellentwicklung, Marktanalyse und Kapitalbeschaffung. Außerdem erhalten sie ein individuelles Coaching, Unterstützung bei der Vernetzung und einen Zuschuss für gründungsvorbereitende Maßnahmen.

„Ein Teil der Diaspora zu sein hat mir einen Vorteil verschafft“, sagt Thi Phuong Nguyen, die seit drei Jahren in Deutschland lebt. „Ich verstehe die Geschäftskultur in Deutschland und in Vietnam, was es mir ermöglicht, beide Seiten zu unterstützen und einen größeren Mehrwert für meine Lösung zu schaffen.“ Ihr Ziel ist es, eine Plattform zu entwickeln, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz kleine und mittlere Unternehmen bei der Einhaltung von Handelsbestimmungen unterstützt.

Die ausgewählten Projekte spiegeln ein breites Spektrum von Sektoren und sozialen Prioritäten wider. Ein Team plant, in Indien Elektromotoren zu entwickeln, die ohne den Einsatz seltener Erden auskommen. Ein anderes arbeitet an der Entwicklung einer mobilen App zur Unterstützung von Frauen, die in Kamerun von häuslicher Gewalt betroffen sind. Andere, wie ein Projekt zur Herstellung von Plüschtieren für Babys auf Intensivstationen in Kolumbien, verbinden Empathie mit Innovation. Diese Unternehmen haben das Potenzial, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und dringende soziale und ökologische Herausforderungen in den teilnehmenden Ländern zu bewältigen.

Alle ausgewählten Unternehmer*innen bringen eine einzigartige Perspektive mit, die durch ihre Erfahrungen in Deutschland und ein tiefes Verständnis für ihre Herkunftsländer geprägt ist. Die GfE-Initiative soll diese Expertise nutzen und Gründer*innen helfen, sich in beiden Ökosystemen zurechtzufinden.

„Wenn man eine Geschäftsidee hat, muss man sie erst einmal studieren“, riet Alice Rosine Tiani aus Kamerun bei der Auftaktveranstaltung. „Verstehen Sie Ihren Markt und Ihr Ziel, bevor Sie Ihr Unternehmen gründen.“ Das ist genau die Art von Unterstützung, die GfE bietet.

Während der dreitägigen Veranstaltung tauschten sich die Teilnehmenden nicht nur mit den Coaches aus, sondern auch mit ehemaligen Teilnehmer*innen früherer BID-Kohorten, von denen viele ihre Unternehmen bereits erfolgreich gegründet haben. Durch länderspezifische Arbeitsgruppen und thematische Diskussionen konnten die Unternehmer*innen ihre Ideen schärfen und mit dem Aufbau von Partnerschaften beginnen.

„Ich wollte schon immer etwas Sinnvolles in Deutschland und in Ecuador machen“, berichtete Patricio Betancourt aus Ecuador. Zusammen mit seinem Bruder Victor arbeiten sie daran, erschwingliche Solarsysteme anzubieten und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. „Durch unsere Zeit in Deutschland haben wir verschiedene Geschäftsmodelle in Europa kennengelernt, und dieses Wissen wollen wir nach Ecuador bringen“, fügte Victor hinzu.

Die 25 Unternehmer*innen werden nun in den kommenden Monaten Prototypen entwickeln, Märkte testen und ihre Ideen umsetzen.