Stärkung der Zivilgesellschaft durch strategische Allianzen

Stärkung der Zivilgesellschaft durch strategische Allianzen

In Berlin kamen im Juli über 20 Akteure der Zivilgesellschaft und mehrere in Deutschland ansässige Diaspora-Organisationen zusammen, um Strategien, Werkzeuge und Erfahrungen auszutauschen. Das Ergebnis: stärkere Netzwerke, konkrete Aktionspläne und ein erneuertes Gefühl des gemeinsamen Zwecks.  

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© GIZ/Sandra Tamkova

Die Zivilgesellschaft sieht sich in vielen Ländern zunehmenden Einschränkungen gegenüber: von rechtlichem Druck und politischer Ausgrenzung bis hin zu schrumpfenden Räumen für Partizipation. Wie können Organisationen dennoch effektiv handeln und sichtbar bleiben? Vom 14. bis 18. Juli 2025 brachte der internationale Dialog „Koalitionen für Wirkung“ zivilgesellschaftliche Vertreter*innen aus zehn Ländern und Diaspora-Organisationen aus Deutschland zu einem gegenseitigen Erfahrungsaustausch in Berlin zusammen. Die Veranstaltung wurde vom GIZ-Globalvorhaben „Migration entwicklungspolitisch gestalten“ (MEG) ausgerichtet.

Die einwöchige Veranstaltung vertiefte Strategien zur Sicherung des zivilen Raums und zur Stärkung des zivilgesellschaftlichen Beitrags zu positiven Entwicklungen im Bereich Migration. Sie war in drei thematische Schwerpunkte gegliedert: Lokale Erfahrungen mit globalen Migrationsdebatten verbinden; von der Analyse zur Aktion übergehen sowie Kommunikation, Daten und Koalitionsarbeit stärken. Die zentrale Frage lautete: Wie kann die Zivilgesellschaft in komplexen politischen Umfeldern relevant, reaktionsfähig und widerstandsfähig bleiben?

Die Teilnehmenden erkundeten neue Werkzeuge zur Stärkung der Interessenvertretung. Dazu gehört eine bessere Nutzung von Daten, prägnanteres Messaging und strategisches Storytelling. So Young Chang von Migration Data in Motion betonte die Bedeutung von Daten:

Daten sind nicht nur Zahlen, sondern eine Ressource für Rechenschaftspflicht und Schutz. Wenn Plattformen gemeinsam entwickelt und lokal verankert werden, können Daten helfen, Ungerechtigkeiten aufzudecken und gefährdete Gruppen zu schützen.

Mpho Mathelemuse

Mpho Mathelemuse vom Civic Data Lab demonstrierte, wie visuelles Storytelling öffentliche Narrative verändern kann. Mphos Session ermutigte die Teilnehmenden, Geschichten zu präsentieren, die die Handlungsfähigkeit der Menschen widerspiegeln, anstatt defizitbasierte Berichterstattung über Migration zu betonen. Jan Christian Sahl von welobby bot einen praktischen Einblick in die Praxis des Lobbyings. Seine zentrale Botschaft: “Es geht nicht nur um Zugang. Es geht um Klarheit, Timing und Konsistenz”.

Während der Woche lernten die Teilnehmenden durch interaktive Workshops, Echtzeit-Coaching und offene Austauschformate voneinander. Ein wichtiges Ergebnis war die Entwicklung von strategischen Aktionsplänen, die auf den Kontext jeder Organisation zugeschnitten sind und gemeinsame Reflexionen in praktische Fahrpläne für die kommenden Monate verwandeln.

„Dieser Dialog erinnerte uns daran, wie viel Stärke in der Verbindung miteinander liegt. Wenn wir einander zuhören, Erfahrungen teilen und gemeinsam etwas aufbauen, fühlen sich selbst komplexe Herausforderungen machbar an.“ – Saurav Koirala, MEG Nepal

Zum Abschluss der Woche nahmen die Teilnehmenden an einem Netzwerktreffen mit Vertreter*innen von Stiftungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Diaspora-Organisationen in Deutschland teil. Der Abend bot Raum für informellen Dialog, sektorübergreifenden Austausch und den Beginn neuer Partnerschaften, wodurch die Botschaft verstärkt wurde, dass nachhaltige Wirkungen eine gemeinsame Vision und gegenseitiges Vertrauen erfordern.

© GIZ/Sandra Tamkova

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