Solar Start-up verwandelt Agrarabfälle in Aktivkohle für Schlüsselindustrien
In Ghana sind Bergbauunternehmen stark auf importierte Aktivkohle angewiesen. Ein Vater-Tochter-Duo ändert dies: sie stellen vor Ort Aktivkohle aus landwirtschaftlichen Abfällen her und nutzen dafür Solarenergie und Prinzipien der Kreislaufwirtschaft.
- Name:
Dr. Hedda Ofoole Knoll
- Beruflicher Hintergrund:
Master in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Promotion in sozialer Unternehmensverantwortung, 15 Jahre Berufserfahrung in Wirtschaftsförderung und -beratung
- Geschäftsidee:
Umwandlung von landwirtschaftlichen Rückständen in Aktivkohle für industrielle Anwendungen wie Bergbau, Wasserreinigung und Pharmaindustrie
- Name des Unternehmens:
Lankai Ltd.
- Geschäftsstandort:
Ghana

Die Bergbauindustrie in Ghana benötigt tonnenweise Aktivkohle für ihre Extraktionsprozesse, aber war bisher auf Importe angewiesen. Gleichzeitig werden Kokosnuss- und Palmnussschalen oft als landwirtschaftliche Abfälle entsorgt. Für Dr. Hedda Ofoole Knoll wurden diese Rückstände zur Grundlage für das Start-up Lankai. Das Unternehmen wandelt die Agrarabfälle in Aktivkohle um und wurde somit zum ersten lokalen Produzenten von Aktivkohle in Ghana. Aktivkohle wird zwar in erster Linie im Bergbau verwendet, kann aber auch in anderen Sektoren wie der pharmazeutischen Industrie oder zur Wasseraufbereitung eingesetzt werden.
Hedda hat einen Hintergrund in Wirtschaftsförderung und -beratung sowie einen Doktortitel in sozialer Unternehmensverantwortung. Ihre eigene Migrationserfahrung hat sie inspiriert und motiviert, im Rahmen des GIZ-Angebots "Geschäftsideen für Entwicklung” (GfE) als Diaspora-Unternehmerin zu starten. GfE bot Hedda dabei sowohl Inspiration als auch ein wertvolles Netzwerk, das es ihr ermöglichte, sich mit der Start-up-Szene in Berlin und dem Netzwerk für Frauenunternehmen in Ghana zu verbinden.
Hedda konzipierte Lankai auf der Grundlage lokaler und nachhaltiger Lösungen. Inspiriert wurde sie dabei von ihrem Vater, Prof. Dr. Moses Yartey Mensah, mit dem sie Lankai gemeinsam gegründet hat. Moses verbrachte 25 Jahre in Deutschland und eignete sich dort Fachwissen über Solarenergie an. Anstatt auf große, importierte Maschinen zu setzen, entschied Hedda sich für die Entwicklung kleinerer, vor Ort hergestellter Geräte, die mit Solarenergie betrieben werden. Dadurch ist der Produktionsprozess kohlenstoffneutral. Wie Hedda erklärt, prägt der Erfindungsreichtum ihres Vaters weiterhin das Unternehmen: “Wenn man nicht die finanziellen Mittel oder die Werkzeuge hat, die man braucht, muss man erfinderisch sein und um die Ecke denken.”
Was mich wirklich beeindruckt hat, ist, dass nahezu alle in der GfE 2025-Kohorte, die in ihrem Herkunftsland ein Start-up gründen wollen, sich dafür einsetzen, positive soziale Veränderung herbeizuführen.