Steckbrief

  • Name: Apekshya Dhungel 
  • Ausbildung: International Master of Landscape Architecture
  • Beruf: Architektin
  • Land: Nepal
  • Arbeitgeber:  Agni Builders private limited 
Apekshya Dhungel steht vor einem rötlichen Hintergrund und schaut lächelnd in die Kamera.

Apekshya Dhungel war in Deutschland gerade dabei, ihre Masterarbeit vorzubereiten, als sich 2015 das schwere Erdbeben in Nepal ereignete. Für sie war klar, dass sie vor Ort helfen wollte. Ihr Know-how als Architektin ist in Nepal gefragt, denn Erdbeben kann man zwar nicht verhindern, aber man kann durch gute Planung und die richtige Bauweise viele Menschen vor dem Schlimmsten bewahren. Nach ihrem Abschluss ging Apekshya Dhungel zurück nach Kathmandu und arbeitet nun in einem Architekturbüro, das Wohnanlagen und öffentliche Plätze plant. Ihre Stelle wird vom CIM mit einem Gehaltszuschuss gefördert.

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Im Interview mit Apekshya Dhungel:

 

Woran arbeiten Sie gerade hier in Kathmandu?

Mein Spezialgebiet als Architektin ist die Planung von freien Flächen. Das sind Orte im Freien, an denen Menschen Zeit miteinander verbringen können, wie Plätze oder Parks. Besonders wichtig werden sie bei Naturkatastrophen, da sie Schutz vor einstürzenden Häusern bieten. Die Menschen können hier auch mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten versorgt werden. Außerdem können sie sich über aktuelle Entwicklungen informieren und haben das Gefühl, nicht allein zu sein.

 

Was reizt Sie besonders an Ihren Aufgaben hier?

Wenn ich ein Projekt plane, beziehe ich immer die Menschen mit ein, die es betrifft. Meine Rolle besteht darin, ihre Bedürfnisse in ein architektonisches Konzept zu übersetzen. Wenn ein Ort fertig gestaltet ist, fühlen sie sich viel mehr damit verbunden und übernehmen eher Verantwortung, ihn zu pflegen und instand zu halten.

Apekshya Dhungel sitzt auf dem Boden und schaut nach oben in die Kamera. Um sie herum sitzen mehrere Kinder und malen mit Kreide auf den Boden.

Welche Bedeutung hat das in Deutschland erlangte Wissen für Sie und Ihre Arbeit

In meinem Studiengang an der Uni Freising waren Menschen aus 18 verschiedenen Ländern. Dieser internationale Austausch war sehr bereichernd für mich. Bei der Landschaftsplanung ist es auch wichtig, verschiedene Szenarien entwickeln zu können. Dieses ganze Wissen kann ich hier auch an andere weitergeben. Ich bin sicher: Wenn wir unser Wissen teilen, dann verdoppeln wir es jedes Mal.

 

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Ein Professor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg fand meine Arbeit interessant und hat mir eine Doktorandenstelle angeboten. Ich gehe also noch einmal nach Deutschland, um mein Wissen weiter zu vertiefen. Für meine Forschung möchte ich ganz besonders die speziellen Bedürfnisse von Kindern in den Blick nehmen. Sie brauchen Orte, die sie entdecken können und die ihre Kreativität fördern. Das können naturbelassene Orte sein, wo sie die Tierwelt erkunden können oder Spielräume zum Experimentieren mit Farben und Formen.