Der Blick über den Tellerrand: Start-up-Hub Tunesien

Es war in Tunesien, wo 2011 der Arabische Frühling mit der Absetzung des langjährigen Machthabers begann. Seitdem ist in der jungen Demokratie vieles in Bewegung. Gerade jetzt braucht Tunesien Menschen, die alte Strukturen und Denkweisen aufbrechen und den Mut haben, neue Wege zu gehen.

 

Viel Raum für neue Ideen

Zentral für Tunesiens Entwicklung sind die Schaffung von Arbeitsplätzen und eine starke Wirtschaft. Letztere gilt es zu beleben, um insbesondere den vielen jungen, zum großen Teil sehr gut ausgebildeten Tunesier*innen eine Zukunftsperspektive zu bieten. Vor allem in den bisher wirtschaftlich schwachen Regionen im Landesinneren gibt es noch großen Nachholbedarf. Unternehmensgründer*innen mit internationaler Erfahrung, einem Blick über den Tellerrand und innovativen Ideen werden in Tunesien also dringend gebraucht. Und sie finden dort – anders als in vielen Industrieländern – auch noch genügend Raum und Nischen für die Umsetzung ihrer Ideen.

Rund 11 Prozent der tunesischen Bevölkerung leben im Ausland. Unter ihnen sind viele Hochqualifizierte mit internationaler Berufserfahrung, guten Kontakten und erfolgversprechenden Geschäftsideen. Einer von ihnen war Abdallah Khenissi. Er ließ Deutschland und sein Leben als Angestellter hinter sich, um als Unternehmer in Tunesien seine Vision umzusetzen.

 

Tunesien: neuer Start-up-Hub

Von Tunesiens großem Potenzial für Unternehmensgründer*innen zeugt nicht zuletzt ein wachsendes Angebot an Inkubatoren, Co-Working-Spaces und finanziellen Fördermöglichkeiten für Start-ups. Mitunter wird Tunesien sogar als der neue Start-up-Hub in der Region Naher Osten und Nordafrika bezeichnet. Boomende Sektoren in Tunesien – nicht nur, aber auch für  Unternehmensgründer*innen – sind die IT-Branche und Erneuerbare Energien. Aber auch andere Sektoren sind im Aufwind, wie etwa die Umwelttechnik, Gesundheitsdienstleistungen, der Bausektor und nicht zu vergessen der Tourismus. Letzterer benötigt dringend einfallsreiche Unternehmer*innen, die neue, attraktive Angebote schaffen und so wieder mehr Besucher ins Land locken.

Abdallah Khenissi und ein Mitarbeiter befinden sich in einer Werkstatt. Zusammen arbeiten sie an einem runden Holzrahmen.

Aus der Praxis

Drei Jahre arbeitete Abdallah Khenissi nach seinem Studium in Deutschland in der Solarforschung – am renommierten Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Seine Zukunft sah der Experte für erneuerbare Energien und Solarthermie aber nicht in Deutschland. 2015 kehrte er nach Tunesien zurück. Mit im Gepäck: viele Ideen zur intelligenten und kostengünstigen Nutzung von Solarenergie.

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