Mit Mut und Erfindungsreichtum Nigerias Herausforderungen meistern
Der frühere deutsche Außenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezeichnete Nigeria auf einer Reise vor wenigen Jahren einmal als das „Powerhaus Afrikas“. Er spielte damit nicht nur auf den Bevölkerungs- und Ressourcenreichtum des Landes an, sondern auch auf die vielen Möglichkeiten und Geschäftspotenziale, die dort schlummern. Aber das bevölkerungsreichste Land des afrikanischen Kontinents hat auch wirtschaftliche, soziale und ökologische Herausforderungen zu bewältigen. Folglich gibt es viele Impulse für nachhaltiges Engagement und zukunftsorientierte Geschäftsideen.
Nigeria – Zukunftsmarkt in Afrika
Nigeria zählt heute neben Südafrika und Ghana zu den wichtigsten Zukunftsmärkten in Afrika. Noch scheuen sich viele europäische Unternehmen und Investoren, in dem westafrikanische Land zu investieren. Viele geschäftstüchtige Nigerianer*innen sehen die Probleme des Landes hingegen als Chance und als Anreiz für innovative Unternehmensgründungen. „Interswitch“ ist hierfür ein gutes Beispiel. Das Technologie-Start-up wurde in Nigeria gegründet, ist mittlerweile aber afrikaweit aktiv. Es bietet unterschiedliche digitale Bezahlmöglichkeiten an und wird als mögliches erstes afrikanisches „Einhorn“ gehandelt – so nennt man Start-ups mit einem Wert von über einer Milliarde US-Dollar.
Den Ressourcenfluch hinter sich lassen und diversifizieren
Die Sektoren Technologie und Digitalisierung ziehen aktuell viele Firmengründer*innen an. Davon zeugt eine sehr lebendige Gründerszene in diesen Sektoren, und zwar nicht nur in der 20-Millionen-Metropole Lagos, sondern auch in Städten wie Abuja, Enugu, Kano, Ogun und Port Harcourt. Und auch in anderen Sektoren gibt es Potenzial für Menschen mit Unternehmergeist. Was zusätzlich Hoffnung macht: Die Regierung unternimmt einige Anstrengungen, um Innovationen anzustoßen, die Wirtschaft zu diversifizieren und mehr Produkte im eigenen Land herzustellen. Das alles nicht zuletzt auch deshalb, um die starke Abhängigkeit vom Öl und die negativen Folgen bei Ölpreisschwankungen zu reduzieren.
Mit Erfahrungen aus Deutschland punkten
Viele Nigerianer*innen, die im Ausland leben und mit einer guten Geschäftsidee in Nigeria aktiv werden möchten, haben gegenüber Geschäftsleuten aus anderen Ländern einen Vorteil: Sie kennen Land und Leute. Das ist in einem pulsierenden und komplexen Land wie Nigeria ein großes Plus. In Deutschland lebende Nigerianer*innen können in Nigeria zudem mit Fachwissen und Erfahrungen aus Deutschland punkten. Aus diesen Gründen will “Geschäftsideen für Entwicklung“ in Deutschland lebende Nigerianer*innen mit einer guten Geschäftsidee bei der Unternehmensgründung unterstützen.
Gründen in Nigeria
Nach mehreren Jahren in Deutschland hat sich Donald Umunna entschlossen, nach Nigeria zurückzukehren und ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen: als Unternehmer. In den letzten drei Jahren hat der gelernte Elektroingenieur und Experte für Energiesysteme in Nigeria bereits zwei Unternehmen gegründet. Seine Energie-Beratungsfirma „Savidon Energy Services“ berät unter anderem das nigerianische Energieministerium und bildet in mehreren afrikanischen Ländern Personal im Energiesektor aus. Mit seinem zweiten Unternehmen hat der Nigerianer die Karriereplattform „Next Professionals Networks“ ins Leben gerufen. Sie wird bereits von mehr als 50.000 Menschen innerhalb und außerhalb Afrikas genutzt. Donald Umunna sagt: „Nigeria ist ein sehr dynamisches Land mit enormen Potenzialen. Damit sich diese wirklich entfalten können, gilt es allerdings eine Reihe von Problemen zu lösen. Als Unternehmer in Nigeria muss man unbedingt seinen Überzeugungen treu bleiben und darf sich nicht vom Weg abbringen lassen. Von Urteilen über Nigeria aus anderen Teilen der Welt sollte man sich in keinem Fall ablenken lassen.“